"The Dark Knight" ist ohne Frage ein außergewöhnlicher und sehenswerter Film, sicher einer der besten des Jahres. Aber er ist nicht vollkommen und auf Dauer wird nicht viel von ihm bleiben. Die Lobeshymnen, die auf ihn angestimmt wurden und ihn gar mit “Der Pate” oder anderen Meisterwerken verglichen, kann ich nicht nachvollziehen. Sicher, Heath Ledger, der Joker ist grandios, nahezu jede Szene mit ihm ist meisterlich und macht Spaß, weil man Ledger die Spielfreude gewissermaßen aus jeder Pore quillen sieht, so dass man trotz seiner Brutalität eine gewisse Sympathie für ihn entwickelt - spricht er doch den kleinen Revoluzer, den jugendlichen Anarchisten in uns allen an und agiert damit als einer der besten Filmbösewichte der Kinogeschichte. Um so unverständlicher ist es, dass die Bevölkerung von Gotham City nicht darauf einsteigt und sie zu einem moralisch integeren Block erstarrt (Stichwort: Fähre). Nichts ist mehr übrig vom dunklen Moloch Gotham City, in dem jeder korrumpiert ist. Das Böse, der Terror muß erst wieder von Außen, aus dem Nichts kommen bzw. muss erst wieder von Batman höchstpersönlich nach Gotham zurückgeholt werden, den Gothams Verbrecher agieren jetzt - ganz auf der Höhe der Zeit - international.
Wirklich dunkel, düster, wie es vorher immer hieß ist der Film dabei gar nicht, vielmehr kalt und das ist nicht unbedingt ein Kompliment. Warum sind alle immer davon so begeistert wenn ein Film kalt ist und rufen dann aus “Der ist kalt, düster, genial.”, als wenn Kälte ein Synonym für Genialität wäre. Dieser Film ist kalt, weil die Figuren es sind, sie lassen einen buchstäblich kalt. Soviel Bruce Wayne eine Idenitätsproblem in diesem Film hat (was lobenswerrt ist), so wenig ist er der mysteriöse, von Rache und Selbstjustiz getriebene “dunkle Ritter”, wie man uns glauben machen möchte. Batman ist nicht mehr die zeitlose Figur, die zeitlose Themen umhertreiben, sondern eine gegenwärtige geworden, ein kühler Manager mit Penthousewohnung, und verliert dadurch an echter Tiefe. Wirklich tief ist keine Figur in “Dark Knight”, weshalb keine eine echte emotioanle Bindung erlaubt. Zudem hat Nolan endgültig jegliche melancholische Romantik aus Batman verbannt - am stärksten sehen wir das nun Rückblickend in der Vernichtung des Wayne Manor und der Batcave in “Batman Begins”, genau an dieser Stelle zerstörte Nolan Batman ein für allemal, jetzt starren wir in einen kalten, leeren Bunker der chirurgisch ausgeleuchtet und garnicht düster ist, diese neue Bathöhle sagt uns bereits alles über den neuen Batman.
Auch sonst ist “The Dark Knight” visuell und dramaturgisch nicht sonderlich überzeugend. Wirklich große Bilder und Szenen gibt es nicht, umso mehr Überinszeniertheit und gewollte Opulenz, was den Film optisch reizlos und leer macht. Es gibt keinen Rhytmus, sondern nur Geschwindigkeit und Überladenheit - höher, schneller, weiter. Nicht einmal die Actionensequenzen vermag Nolan außergewöhnlich gut zu inszenieren (und dabei ist “The Dark Knight” in erster Linie ein Actionfilm), mit Außnahme der Eröffnungsszene, dem Banküberfall, der allerdings ein wenig zu sehr an “Heat” erinnert und damit kopiert wirkt. Der Film (und auch der Zuschauer) weiß nie wo er steht und wo er eigentlich hin will (was man ihm, wenn man guten Willens ist, als Stilmittel anrechenen kann, weil es das jokereske zielose Chaos auch derart sichtbar macht, will man das nicht so sehen, muss man sagen, das die Nolans einfach einfach ein schlechtes Drehbuch geschrieben haben), um am Ende dann pathetisch und moralisch zu werden.
Trotz allem ist er recht unterhaltsam und sehenswert.
Wertung: 8 von 10 Punkten
Auch sonst ist “The Dark Knight” visuell und dramaturgisch nicht sonderlich überzeugend. Wirklich große Bilder und Szenen gibt es nicht, umso mehr Überinszeniertheit und gewollte Opulenz, was den Film optisch reizlos und leer macht. Es gibt keinen Rhytmus, sondern nur Geschwindigkeit und Überladenheit - höher, schneller, weiter. Nicht einmal die Actionensequenzen vermag Nolan außergewöhnlich gut zu inszenieren (und dabei ist “The Dark Knight” in erster Linie ein Actionfilm), mit Außnahme der Eröffnungsszene, dem Banküberfall, der allerdings ein wenig zu sehr an “Heat” erinnert und damit kopiert wirkt. Der Film (und auch der Zuschauer) weiß nie wo er steht und wo er eigentlich hin will (was man ihm, wenn man guten Willens ist, als Stilmittel anrechenen kann, weil es das jokereske zielose Chaos auch derart sichtbar macht, will man das nicht so sehen, muss man sagen, das die Nolans einfach einfach ein schlechtes Drehbuch geschrieben haben), um am Ende dann pathetisch und moralisch zu werden.
Trotz allem ist er recht unterhaltsam und sehenswert.
Wertung: 8 von 10 Punkten
Trotz allem ist er recht unterhaltsam und sehenswert
AntwortenLöschenund
8 von 10 Punkte?
Will sagen: so viel Kritik am Film
lässt einen kalt, ist visuell und dramaturgisch nicht sonderlich überzeugend, reizlos und leer, kein Rhytmus, nicht gut inszeniert, höchstens gut kopiert (und auch nur in einer Szene), [der Film] weiß nicht wo er hin will, mglw. ein schlechtes Drehbuch
und dann am Ende dennoch acht Punkte für DARK KNIGHT? Angst vor der Rache der Fanboys? Mutlos geworden?
Oder ist deine Punkteaufteilung so?
10 Meisterwerk
9 ganz ok
8 schlecht
7 schlechter
6 ganz schlecht
5 superschlecht
4 abzuraten
3 nicht ansehen!
2 ich will mein Geld zurück!
1 ich bring den Regisseur um!!
0 Kritiker wurde nach Ansicht des Films in eine stationäre Klinik eingeliefert, sein Zustand ist kritisch